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Die Kindheit:


23.12.1790 Jean François wird als zweiter Sohn der Buchhändler-Familie Champollion in Figeac ( Frankreich) geboren.

Schon bald zeigt sich, dass er ein Wunderkind ist. Wenn seine Mutter ihm am Abend aus der Bibel vorliest, kann er nach nur einmaligen Hören die Texte auswendig wiederholen und weiß genau, an welcher Stelle die Texte zu finden sind.

Noch bevor Jean François in die Schule geht, bringt er sich selbst das Schreiben bei und untersucht die Bibel genauer, indem er die gesprochene Sprache mit dem Schriftbild vergleicht und die Länge der einzelnen Wörter genauer betrachtet. Dabei fällt ihm schon auf, dass die Schrift und die Aussprache des französischen nicht übereinstimmen.

Später erhielt Jean François dann Privatunterricht, wird aber bald von seinem Bruder nach Grenoble geholt, um ihm dort eine bessere Ausbildung zu ermöglichen.

Im Alter von 11 Jahren liest er bei seinem Bruder die Zeitschrift "Courier de l'Egypte", in der er den Stein von Rosette abgebildet sieht. Auf diesem Stein stehen drei Texte, einer in hieroglyphischer, einer in demotischer (ab dem 8. Jh. v.Chr. im alten Ägypten weiterentwickelte Schrift des hieratischen (Schreibschrift)) und einer in griechischer Schrift. Letztere kann sehr leicht entziffern werden. Bei dem Stein handelt es sich um eine Dankesrede von Priestern an den (griechischen) Pharao Ptolemaios V. Epiphanes (204-180 v.Chr.), der sich ihnen immer als großzügig erwiesen hatte.

Jean François kommt schon schnell auf die Idee, dass alle drei Texte denselben Inhalt haben. Er nimmt sich ganz fest vor, die Hieroglyphen zu entziffern und beginnt Griechisch und Latein zu lernen.

Der Physiker Fourier lernt den kleinen Jean François kennen und beschließt, ihn in seiner Begabung zu unterstützen.

Die Jugend:


Im Alter von 15 Jahren schreibt er sich als Student in der Akademie der Wissenschaften in Grenoble ein. Er lernt Chinesisch und andere "exotische" Sprachen in der Hoffnung, dem ägyptischen näher zu kommen. Das mag ihm aber nicht so recht gelingen. Allein das koptische (Kopten: christl. Nachfolger der alten Ägypter) ist ein Schlüssel zur Entzifferung der Hieroglyphen.

Mit 16 will Champollion seine Arbeit in Paris ausdehnen. Als Abschiedsrede in der Akademie liest er einfach die Einleitung aus seinem Buch "Ägypten unter den Pharaonen". Der Präsident der Akademie ist so begeistert, dass er ihn die Mitgliedschaft in der Akademie anbietet, die Champollion sofort annimmt.


nach 18 Jahren:


Mit 19 kehrt Champollion wieder nach Grenoble zurück, wo er bald als Geschichtsprofessor in der dortigen Universität arbeitet. Als begeisterter Napoleon-Anhänger schreibt er Spottlieder gegen die vom französischen Königsthron vertriebenen Bourbonen, die schon bald in allen Gassen gesungen wurden.

Wie sich bald herausstellte, war es nicht sehr klug von ihm, denn, nachdem Napoleon auf Elba verbannt wurde, kehrten die Bourbonen auf den Königsthron zurück und Champollion wurde nach Italien verbannt. Wenig später wurde seine Verbannung aber aufgehoben und er konnte nach Frankreich zurückkehren und sich dort weiter ausführlich seinen Forschungen hingeben.

1821, im Alter von 30 Jahren, kehrt Champollion nach Paris zurück. Nach Wirren und Unruhen hat Champollion noch viele Feinde in Paris. Er fühlt sich krank und zu allem Unglück wurde der Stein von Rosette auch noch nach der verlorenen Schlacht bei Alexandria nach England verschleppt. Champollion bemüht sich, eine Kopie des Steines aus England zu bekommen, die er auch bald erhält.

Nun kann er sich endlich wieder voll und ganz den Hieroglyphen widmen - mit Erfolg! Am 14.09.1822 ist sich Champollion sicher, die ägyptischen Namen auf dem Stein von Rosette, sowie Namen aus römischer Zeit aber auch den altägyptischen Namen Ramses lesen zu können. Aufgeregt läuft er zu seinem Bruder und schreit "Je tiens l'affaire!" - "Ich hab's raus!" und fällt für 5 Tage ins Nervenfieber.

Als er wieder einigermaßen genesen ist, schreibt er einen Brief an den Sekretär der Académie française, Monsieur Dacier, um ihm seinen Erfolg mitzuteilen. Mit beigefügt hat er auch ein erstes ägyptisches Alphabet. Er ahnt noch nicht, dass er mit seinen Kenntnissen nicht nur Namen, sondern alle Hieroglyphen lesen kann.

Champollion weitet seine Forschungen auf anderen Texte aus. Die Keilschrift und das Koptische helfen ihn dabei sehr, so dass er schon bald weitere Pharaonennamen, Götternamen, Verwandtschaftsgerade und Fürwörter lesen kann.

Bisher hat sich Champollion nur auf Texte griechisch-römischer Zeit konzentriert aber was ist, wenn in der Schrift schon Einflüsse der Griechen oder Römer vorhanden sind? Er beschließt sich nun mit älteren Texten zu befassen und siehe da - seine Forschungen kann er auch auf die Texte früherer Zeit übertragen.

Champollion wird es nicht leicht gemacht. So manche Forscher erkennen seine Leistungen nicht an, überschütten ihn mit Kritik und versuchen mit Gegenbeweisen seine Theorie zu stürzen. Champollion lässt sich davon aber nicht beirren. Seine Forschungen bringen ihn bei der Entzifferung der Hieroglyphen immer weiter und im Juli 1828 macht er sich auf dem Weg nach Ägypten. Über ein Jahr zog er durch das Land und schrieb penibel genau Hieroglyphentexte von Tempeln, Gräbern und Obelisken ab.

Im September 1829 kehrt er nach Paris zurück, wo man ihm den ersten Lehrstuhl für Ägyptologie überhaupt einrichtet.

Ein Jahr später stirbt Jean François Champollion an einer Infektion, die er sich wahrscheinlich in Ägypten zugezogen hat. Erst nach seinem Tod wurde von einem Bruder zwei wichtige Werke Champollions herausgegeben: Die "Ägyptische Grammatik" und die "Monumente Ägyptens und Nubiens".




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