Bücher

Fotogalerie

            Forum

       Sammelseite


Leider keine Kurzbeschreibung oder Rezension verfügbar
Kurzbeschreibung

Der Sohar bildet das Schlüsselwerk der Kabbala und damit die wichtigste Quelle der jüdischen Mystik. Wer sich mit der alten jüdischen Geheimlehre vertraut machen will, findet im Sefer ha-Sohar, dem »Buch des Glanzes«, ihren Grund. »Keines der großen Literaturprodukte unseres mittelalterlichen Schrifttums ... hat auch nur annähernd gleiche Wirkungen, einen ähnlichen Erfolg gehabt.« Gershom Scholem

Klappentext

Der Sohar ist ein umfassender mystischer Kommentar zur Tora. Der Ende des 13. Jahrhunderts in aramäischer Sprache abgefasste Hauptwerk der Kabbalah brauchte Jahrhunderte, bis es aus der Verborgenheit einem größeren Publikum zugänglich gemacht wurde und zu höchster Wertschätzung gelangte. Für die deutsche Ausgabe ist dies Ernst Müller zu verdanken, der diese einzige deutsche Auswahl und Übersetzung vollendete.



12 Bände
Neue Zürcher Zeitung
Die Enzyklopädie der Diaspora Neu aufgelegt: der Babylonische Talmud auf Deutsch «Die Juden sollten sich leicht trösten, dass sie Jerusalem und den Tempel und die Bundeslade und die goldnen Geräte und Kleinodien Salomonis eingebüsst haben», so der Pariser Exilant und Bücherschreiber Heinrich Heine im Jahr 1840, «solcher Verlust ist doch nur geringfügig in Vergleichung mit der Bibel, dem unzerstörbaren Schatze, den sie gerettet. Ein Buch ist ihr Vaterland, ihr Besitz, ihr Glück und ihr Unglück. [. . .] hier kann man sie nicht verjagen, nicht verachten, hier sind sie stark und bewunderungswürdig.» Was Heine hier entwickelt, ist nichts Geringeres als ein literarisches Selbstbewusstsein der Diaspora, das die territorialen Grössen des Bodens und der Heimat gegen das «nomadische Objekt» des Buches eintauscht.

Ein Wortbau Eben dieses jüdische Selbstbewusstsein des Buches aktualisierte im Jahr 1929 der Orientalist Lazarus Goldschmidt, als er sich daranmachte, das religionsgesetzliche Grundlagenwerk des rabbinischen Judentums – den Talmud nämlich – in die deutsche Sprache zu übersetzen. Was Heine der Bibel – der sogenannten «schriftlichen Tradition» – zusprach, sah Goldschmidt eigentlicher noch als die Leistung des Talmud, der sogenannten «mündlichen Tradition». Dieses monumentale literarische Dokument war es in der Tat, was das Judentum in der Diaspora seit dem 5. Jahrhundert zusammenzuhalten vermochte. Nicht physische Bauwerke wie «in den Himmel ragende Türme», «für die Ewigkeit errichtete Paläste», «in die Wolken stossende Pyramiden» und «feste Burgen oder Digesten» konnten ein Volk wie das der Juden «vor Verfall und Zerfall» retten, sondern vielmehr – so Goldschmidt – ein literarisches Bauwerk: der Talmud: «Einzig und allein der Talmud ist es, der ein Volk ohne Stamm und Wurzel Jahrtausende zu konservieren, durch alle Fährnisse der Zeitläufe zu lenken und bis in die Neuzeit hinein in ursprünglicher Frische und nationaler Vollkraft zu erhalten wusste.» Was aber ist das für ein Buch, das die Juden in der zweitausendjährigen Diaspora zusammenzuhalten vermochte? In der Tat ist es weniger ein Buch als vielmehr «ein gewaltiges enzyklopädisches Werk», so Goldschmidt, eine Art Handbibliothek des jüdischen Wissens in der Diaspora.

Sein Inhalt ist im weitesten Sinne gesetzlicher Art. Beschrieben wird das zivile und religiöse Leben der Juden nach der Zerstörung des Tempels, behandelt werden Fragen der Landwirtschaft ebenso wie solche des Familien-, Zivil- und Strafrechts und religiöse Fragen, Festtage, Heiligtümer und kultische Reinheit betreffend. Was im Talmud in sechs grossen Abteilungen (Sedarim) traktiert wird – Searim (Aussaat), Mo'ed (Feste), Naschim (Frauen, Familie), Nesikim (Gesetzesübertretungen), Kodaschim (Heiligtümer), Toherot (Reinheitsgesetze) –, erweist sich allerdings nicht etwa als ein normativer Gesetzestext, der das zivile und religiöse Leben mit Geboten und Verboten regelte. Der Talmud ist vielmehr ein deskriptives Gesetzeswerk, das zu den juristischen Grundsätzen (Mischnaiot) zugleich eine teilweise kaum übersehbare Vielzahl kontroverser Auslegungen in Form von Gesprächen mitliefert. Damit werden auch sehr konkret die Disputationen der Rabbiner in den babylonischen Schulen wiedergegeben. «Kein System, keine Methode» ist der Talmud also, so nochmals sein Übersetzer Goldschmidt, sondern «ein Durcheinander von Lehren und Belehrungen, Sprüchen und Sentenzen, Schnurren und Anekdoten», «scholastische Hermeneutik und metaphysische Spekulation durcheinander, gemengt der historische Bericht mit der Himmelskunde». Im Kontext Hier spricht freilich nicht mehr der traditionelle Talmid, der Talmudschüler, der sein Leben nach diesen Vorgaben zu regeln anstrebt, sondern vielmehr ein moderner und gelehrter Übersetzer. Was aber interessiert diesen an jenem monumentalen Zentralwerk der jüdischen Diaspora? Scheinbar paradox, zeigt er gerade zionistische Interessen.

Die zionistische Bewegung nämlich konnte am Talmud eine «nationale Volkskraft» für sich entdecken, d. h. sein identitäts- und gemeinschaftsstiftendes Potenzial zur Sammlung der Zerstreuten. Dies war es – und nicht etwa der Rückgriff auf ein traditionelles talmudisches Bücherleben –, was den Talmud für das kulturzionistische Programm des Jüdischen Verlags interessant machte. So konnte sich 1930 sein Leiter Siegmund Kaznelson entschliessen, Goldschmidts Grossprojekt eines deutschen Talmud zu übernehmen. Denn ursprünglich war dies kein Vorhaben des zionistisch ausgerichteten Jüdischen Verlags, sondern des eigens dafür von Jankew Seidmann gegründeten «Verlags Biblion». Nur durch Seidmanns unerwarteten Tod ergab sich für den zionistischen Verlag die Möglichkeit der Fortsetzung dieses Projekts. Noch ein weiteres aktuelles Interesse verknüpft Lazarus Goldschmidt mit seiner Übersetzung: Bis in die frühe Neuzeit galt der antijüdische Hass mancher Christen hauptsächlich dem Talmud – und nicht etwa dem hebräischen Alten Testament. Seit den ersten Verbrennungen des Talmud in Paris im Jahre 1242 wurden ganze Wagenladungen vernichtet, und die Renaissance musste erst auf Johannes Reuchlin warten, um den Talmud gegen die «heilige Inquisition» zu verteidigen. Angesichts dieser Buchgeschichte, in der Lazarus Goldschmidt die «dornenvolle Wanderung dieses Volkes durch das graue Mittelalter» wiedererkennt, gewinnt die Talmud-Übersetzung von 1929 bis 1936 die Geste eines selbstbewussten Trotzes.

Denn nicht nur gegen die alten, sondern auch gegen die bedrohlicheren neuen antijüdischen Vernichtungswünsche sollte nun dieses am meisten verfolgte und vielleicht jüdischste Buch der Juden ausgerechnet in deutscher Übersetzung vorgelegt werden. Wenn jetzt der Jüdische Verlag im Suhrkamp-Verlag diese grosse Talmud-Ausgabe von Goldschmidt wieder zugänglich macht, mag dem heutigen Leser noch etwas von diesem Selbstbewusstsein vernehmbar werden. Freilich steht hinter dem Unternehmen wohl auch die berechtigte Überlegung, dass es von diesem wichtigsten Text der jüdischen Religion auf lange Sicht keine zweite deutsche Übersetzung geben wird, selbst wenn dies aus wissenschaftlichen Gründen gefordert werden mag. Zudem wird man leicht Lazarus Goldschmidts Empfehlung folgen und diese zwölf grossen Bände nicht nur als einen religionsgesetzlichen (halachischen), sondern auch als einen literarischen (aggadischen) Grundlagentext des Judentums lesen können – und damit nicht nur als ein corpus iuris, sondern auch als ein Textkorpus von Geschichten, Erzählungen, Anekdoten, wie sie das jüdische Leben in der Diaspora schrieb. Andreas Kilcher

Kurzbeschreibung
In vielhundertjähriger mündlicher Überlieferung entstanden, wurde der Babylonische Talmud im 6. Jahrhundert kodifiziert. Talmud bedeutet »Belehrung«, »Studium«. Er gliedert sich in sechs große Ordnungen, die wiederum unterteilt sind in zahlreiche Traktate, die Fragen aus allen Bereichen jüdischen Lebens aufnehmen und diskutieren. Der Kern des Talmud ist die Mischna, die Zusammenstellung der religionsgesetzlichen Lehrsätze durch die Schriftgelehrten in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Zum Text der Mischna tritt die Gemara: die Diskussionen der späteren Rabbinen über die Diskussionen der früheren Rabbinen. In der talmudischen Überlieferung – mit ihrer Fülle an Argumenten und Gegenargumenten, an Geschichten und Gegengeschichten – findet die jüdisch-rabbinische Tradition ihren eigentlichen Ausdruck. Ausgehend von dem geoffenbarten Wort Gottes, entwickelt sich ein unendlicher, generationenübergreifender Prozeß des Lernens und Verstehens – Auslegung der Heiligen Schrift, Kommentar und Kommentar zum Kommentar.
Kurzbeschreibung
Die Agada ist jener interessante Teil aus Talmud und Midrasch, der das Geistes- und Gemütsleben des jüdischen Volkes durch einen Zeitraum von mehr als acht Jahrhunderten erkennen lässt, und auch kulturgeschichtlich von großer Bedeutung ist. Diese Sammlung bringt eine Auswahl der moralischen und geistigen Schätze der Agada: Neben Sagen, Legenden, Allegorien und Fablen, auch moralische Erzählungen, Gleichnisse und geistvolle Bibel- Auslegungen, Dichtungen und Sprüche, Morallehren, Maxime und Lebensregeln, Sprichwörter, Redensarten und Sentenzen. Die Lüge wollte in die Arche gehen, wurde aber von Noah nicht eingelassen, weil sie allein war und in die Arche nur gepaarte Wesen Zutritt hatten. Da vermählte sich die Lüge mit dem Truge, und das Ehepaar traf das Übereinkommen, dass alles, was die Lüge zu Wege bringe, der Trug für sich in Anspruch nehmen könne. Der Mensch wurde deshalb zuletzt erschaffen, damit er nicht stolz tue; man kann ihm sagen: Sieh! Die Mücke ist dir vorangegangen im Schöpfungswerk.


Hier könnt Ihr selbst nach Büchern, Autoren oder sonstigen Dingen bei Amazon suchen:



......und hier eine Suchfunktion für Antiquario:

Schnellsuche :



Sollte einer der Links nicht mehr funktionieren, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Webmaster.

eMail an den Webmaster
zurück zur Bücherindexseite
     zurück zum Bücherindex