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Der Dynastiewechsel von 751 und die fränkische Königssalbung
Diese Welt, regiert von heiligen Männern und langhaarigen Königen, ist geprägt von Mangel und Gewalt: Internationaler Handel und Geschenk- und Raubökonomie existieren in ihr nebeneinander; und verlorene Eisengegenstände sind so kostbar, dass man Heilige um Hilfe bei der Suche anruft. Gearys Buch liefert ohne romantischen Exotismus einen konzisen Überblick zur Sozial- und Kulturgeschichte der ersten christlichen Jahrhunderte Westeuropas: Es handelt von Religion, Ökonomie, vom Charakter politischer Transformation und, nicht zuletzt, von politischen Begriffen.
Der wichtigste davon ist der – schillernde – Begriff der «Barbaren». Tacitus' subtile Ideologeme von den Germanen als Barbaren haben in der Geschichtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts einen langen Schatten geworfen. Der vermeintliche Gegensatz zwischen Römern und Barbaren ist freilich zur Erklärung frühmittelalterlicher Verhältnisse unbrauchbar. Die mächtige senatorische Aristokratie Galliens paktiert bereitwillig mit den germanischen Kriegern, soweit die ihre Bedingungen akzeptieren; diese fränkischen Kriegerkönige selbst halten ihre militärischen römischen Traditionen mit Stolz hoch und bedienen sich der Einrichtungen der spätantiken Verwaltung – im 4. Jahrhundert eingeführte Steuern werden noch im 8. Jahrhundert in kaum veränderter Form erhoben.
Gearys Buch ist auch eines über die ideologische Stilisierung des Mittelalters selbst. Die nationalstaatlichen Traditionen des 19. und 20. Jahrhunderts haben mit diesen vermeintlich «dunklen Jahrhunderten» vor den Karolingern ihre Mühe gehabt, mit den ebenso brutalen wie hochgebildeten Kriegerkönigen (der fränkische König Theudebert lässt im 6. Jahrhundert in Arles das antike Amphitheater wieder bespielen, sein Nachfolger Chilperich baut in Paris und Soissons Pferderennbahnen), mit den wunderwirkenden Wanderheiligen und handfesten Bischöfen. Dem französischen Mythos starker Zentralistitutionen war die Gesellschaft des 5. und 6. Jahrhunderts mit ihren lokalen Heiligen und pragmatischen Koalitionen zwischen Gallorömern und «Barbaren» zu polyglott und polyzentrisch – die Karolinger lagen ihnen mehr.
Die Urkunden der Merowinger. Diplomata regum Francorum e stirpe Merovingica

hier gibts leider, leider keine weitere Beschreibung. Wer eine hat, bitte her damit.
Kurzbeschreibung:
Die Gründung des Fränkischen Reiches durch die Merowinger war die bedeutendste germanische Reichsgründung der Völkerwanderungszeit, denn in diesem Reich wurden die entscheidenden Grundlagen für die Entwicklung Westeuropas gelegt. Die vorliegende Gesamtdarstellung der Geschichte der Merowingerzeit vermittelt nicht nur einen ausgezeichneten Überblick über die politischen Prozesse in diesen fast 300 Jahren, sondern sie nimmt ebenso ausführlich den Alltag (Ernährung, Wohnen, Kleidung, Körperpflege, Medizin, Zeitvertreib), Bildung und Kultur (Bildungszentren, Schriftlichkeit), die Kirche (Mission, Bistumsorganisation, Klöster, religiöses Leben), Wirtschaft (Ackerbau, Handel und Verkehr) und das Rechtswesen (Hof, Beamtenschaft, Fehdewesen, Gerichte) in den Blick. Die durchgängige Quellennähe – manche der zitierten Quellen sind hier erstmals ins Deutsche übersetzt – sowie zahlreiche Illustrationen der wichtigsten kunsthandwerklichen Hinterlassenschaften und berühmter archäologischer Funde tragen zu einem vertieften Verständnis der Menschen in der damaligen Zeit bei.

Über den Autor:
Martina Hartmann, Dr. phil. habil., geb. 1960, war von 1989 bis 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin der »Monumenta Germaniae Historica« und Redakteurin des Deutschen Archivs für Erforschung des Mittelalters. Seit 2001 ist sie Privatdozentin an der Universität Heidelberg.
Kurzbeschreibung:
Spannend und anschaulich stellt der Autor die dynastischen Verhältnisse der Merowinger dar und arbeitet ihre Bedeutung für die Entstehung und Konsolidierung des Frankenreiches heraus. REASON: review already exists
Umschlagtext:
Zwischen Rhein, Weser und Ysselmeer entstand im 3. Jahrhundert das Volk der Franken als ein Zusammenschluß germanischer Stämme. Im 5. Jahrhundert ließen sich große fränkische Verbände unter Königen aus dem Geschlecht oder der Verwandtschaft der Merowinger zwischen Rhein und Somme nieder. König Chlodwig, der Sohn Childerichs von Tournai überwand den letzten gallo-römischen Oberbefehlshaber, beseitigte die übrigen fränkischen Stammeskönige und begründete damit das Fränkische Reich in Gallien. Durch die Unterwerfung der Alamannen, Thüringer, Bayern und Alpenromanen wurden dem Frankenreich weite nichtgallische Gebiete angegliedert. Im Zuge der zweiten Expansion entwickelte sich das Merowingerreich zu einem "Vielvölkerstaat", der eine wesentliche Voraussetzung für die Entstehung des Abendlandes im Frühmittelalter war. Die Königsländer in der Francia zwischen Rhein und Seine und in Nordburgund entfalteten sich im 7. Jahrhundert auch als religiös-kulturelle und wirtschaftliche Zentrallandschaften. Für das frühmittelalterliche Abendland entstand hier ein neuer Mittelpunkt. Spannend und anschaulich stellt der Autor die dynastischen Verhältnisse der Merowinger dar und arbeitet ihre Bedeutung für die Entstehung und Konsolidierung des Frankenreiches heraus.
Dr. Dres.h.c.mult. Eugen Ewig ist em. Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Universität Bonn.


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